Technische Infrastruktur
Digitalisierungsausstattung
Studio
- Phase One P45 Digital Back: 39 MP sensor und 225 MB 16 bit, stellt Rohdigitalisate her.
- Mamiya 645D: Kamera für mittelgroße Formate.
- Mamiya 120mm Makrolinse: Für detaillierte Nahaufnahmen.
- Mamiya 55mm Linse: Für Weitwinkelaufnahmen.
- Phase One Powerphase FX Scanning Back: Nutzt für den Scan eine gerade, lichtdurchlässige Oberfläche, um das ganze Bild aufzunehmen. 189MB Dateigröße auf 16bit.
- Devere 480 copy stand: für großformatige Aufnahmen.
- Rodenstock Apo-Sironar Digital 135mm lens: Für flache Aufnahmen.
- Nikon 210mm Lens: Für Nahaufnahmen.
- Photon Beard Highlight Fluorescent Studio Lighting: Kühles Licht mit einem niedrigen Energieverbrauch, gleicht das Tageslicht aus und verfälscht so die Farben nicht.
- Elinchrom Studio Flash System: Wird eingesetzt, wenn Neonlicht nicht geeignet ist.
- Infrarotfilter-Set: filtert zwischen 750 und 1000 Nanometern. Wir haben den Infrarotfilter von der P45 digital back entfernt, so dass mit beiden Kamerasets Infrarotaufnahmen gemacht werden können.
Tragbare Ausrüstung
- P45 mit Mamiya Camera: Beschreibung wie oben.
- Kaiser Copy Stand: Für flache Aufnahmen vor Ort.
- Kaiser Beleuchtungseinheit: Kaltes Neonlicht.
pdf-Dokument zur Ausstattung.. (PDF 32KB)
Überblick über die Arbeitsabläufe
- SURVEY/CONSERVATION ASSESSMENT: Vor der Auswahl eines Objektes wird von qualifiziertem Personal eine Konservierungsvereinbarung getroffen.
- SELECTION: Objekte werden in Abhängigkeit von ihrem Zustand und dem IDP-Arbeitsplan ausgewählt. Wenn das ausgewählte Stück in gutem Zustand ist, wird es in das Digitalisierungsstudio gebracht.
- CONSERVATION: Wenn die Notwendigkeit einer Konservierung für das Objekt besteht, wird an die Konservierungsabteilung die Bitte um Planung der Konservierung herangetragen.
- EXTERNAL COMMISSION: Wenn ein Auftrag extern ausgeführt werden muss, kann IDP auf Anfrage einen Zustandsbericht des Objektes geben, bevor die Arbeit daran beginnt. IDP kann sicherstellen, dass die Arbeiten gemäß den Konservierungsanforderungen durchgeführt werden.
- RECORD CREATION: Vor der eigentlichen Arbeit wird in der 4D-Datenbank ein Datensatz des Objektes angelegt. Der Datensatz enthält Informationen über den physischen Aufbau dieses Stückes sowie Informationen zu Herkunft, Aufbewahrungsort, Kataloginformationen usw.
- IMAGE CAPTURE: Das Objekt wird im IDP-Studio oder einem anderen Ort in Abhängigkeit von den Projektanforderungen fotografiert.
- IMAGE MANIPULATION: Die Nachbearbeitung der Rohdateien wird mit Photoshop CS3 im IDP-Studio vorgenommen.
- QUALITY CHECKING: Stichprobenartig werden 5-10% der Digitalisate von den IDP-Mitarbeitern überprüft. Probleme werden besprochen und, falls nötig, wird das Objekt noch einmal fotografiert.
- RE-HOUSING: Nach Abschluss der Digitalisierung kann das Objekt wieder eingelagert werden. Sollten noch Konservierungs-/Restaurierungsarbeiten nötig sein, werden sie an dieser Stelle ausgeführt. Das betrifft vor allem Stücke, die schnell wieder eingelagert werden müssen.
- ARCHIVE: Kopien aller Bilder werden durch IDP sowohl als Roh- als auch als TIFF-Datei archiviert und an getrennten Orten aufbewahrt.
Jede zusätzliche Information zu dem Objekt kann in der 4D-Datenbank erfasst werden; dazu gehören Konservierungsberichte, Katalogeinträge, Forschung usw.
Download Workflow Chart (PDF 72KB).
Überblick über die Datenbank und die Webseite
Die IDP-Webseite gewährt Zugang zu einem Bild auf einem Server und zu einem Content Managment System und einer Katalogdatenbank in 4D (4th Dimension). Sie wird bearbeitet mit Active 4D und mit QPix für die Bilder.
Die Katalog- und die bibliografischen Daten werden in XML in einer leicht modifizierten Form der TEI-Vorgaben (Text Encoding Initiative) kodiert. Vorlagen sind verfügbar unter Technische Quellen. Die Daten werden dann importiert und als BLOB (Binary Large Objekt) in die Datenbank eingearbeitet.
Webseitenmanagment und Synchronisierung aus der Ferne
IDP ist eine internationale Kooperation mit Leitung und technischer Unterstützung in der British Library in London und mit Digitalisierungs-, Katalogisierungs- und Forschungszentren in Bibliotheken und Museen in aller Welt. All diese Institutionen betreuen ihre eigene IDP-Datenbank und -Webseite in ihrer Sprache.
Daneben gibt es verschiedene Institutionen, die keinen eigenen Server haben und deren Daten auf einem der IDP-Server gewartet werden. Die Daten aus dem Bristish Museum, dem Victoria and Albert Museum und der Chester Beatty Library beispielsweise werden auf dem IDP-Server in der Bristish Library abgelegt. IDP China betreut die Daten auch von chinesischen Sammlungen etc. Auf diese Weise fungieren die IDP-Zentren jeweils als Sammelstelle.
Jedes IDP-Zentrum kann seine eigenen Daten selbst lesen oder eintragen und die Daten pflegen. Die Daten anderer Zentren können nur gelesen werden. Veränderungen und Ergänzungen der Daten werden sofort automatisch auf allen Servern synchronisiert. Daher hat jedes Zentrum stets die vollständigen und aktuellen Datensätze.
Die technischen Mitarbeiter von IDP unterhalten in Zusammenarbeit mit Technikern vor Ort die Datenbank-Webserver und die Datenbank-Software durch die Zugangssoftware Timbuktu Pro.
Metadaten
Die IDP-Daten werden in drei Formaten abgespeichert: 1) in einem strukturierten Content Management System, 2) in XML unter Verwendung eines Standard-DTD (TEI), 3) mit Bildern (Metadaten eingeschlossen). Die Metadaten werden von IDP nach internationalen Standards erfasst. Der Datensatz umfasst 15 wichtige Angaben entsprechend der Definition von Dublin Core, die von IDP erfasst werden (Titel, Urheber, Gegenstand, Beschreibung, Herausgeber, Beitragende, Datum, Typ, Format, Bezeichnung, Quelle, Sprache, Zusammenhang, Umfang und Rechte).
Es muss jedoch angemerkt werden, das die von IDP erfassten Daten eine große Bandbreite unterschiedlichster Gegenstände umfassen, von denen jeder seine eigenen definierten Metadatenstandards besitzt. IDP erfasst die von allen erforderlichen Metadaten, so zum Beispiel die wichtigsten beschreibenden Elemente für Handschriften, Kunstgegenstände (wie Größe, Erhaltungszustand, Inschriften, Konservierungsbehandlung und ihre Geschichte als Austellungs- bzw. Leihgabe) sowie für geographische Daten.
"Die Rohdaten und die großen Tiff-Dateien, die mit der Digitalkamera erzeugt werden, enthalten ebenfalls drei Arten von Metadaten: Dateieigenschaften (Dateigröße etc.), Kameradaten (EXIF-(Exchangable Image File Format) Daten) und Angaben zum Copyright (IPTC- (International Press Telecommunications Council) Daten). Daneben wird der Name des Digitalisats (DIN - digital image name) dazu verwendet, Kerninformationen des Digitalisats mit dem Original und dem Ort des Digitalists zu verbinden."
Der Name des Digitalisats setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:
- Präfix
- Signatur (oder was auch immer die aufbewahrende Institution oder der Besitzer als Bezeichnung vergeben haben)
- Nummer des Bildes (bei mehreren Aufnahmen desselben Objektes)
- Suffix: Art der Bilddatei (R/L/M/T)
Das Präfix (z.B. BLX1) ist identisch mit dem Namen der DVD und dem Ordner auf dem Server, in dem die Datei abgespeichert wird. Es setzt sich aus drei Teilen zusammen:
- Abkürzung des Institutsnamens (z.B. BL = British Library)
- Abkürzung des Projektnamens (z.B. X = Mellon-Projekt)
- DVD/Ordner-Nummer: Nummer der DVD/des Ordners, die das Archivmaterial enthalten
Auf das Präfix folgt immer ein Unterstrich.
Das Suffix benennt den Bilddateityp wie folgt:
- R = Rohdatei (TIFF)
- L = Große (large) bearbeitete Bilddatei (TIFF und JPEG)
- M = Mittelgroße (medium) bearbeitete Bilddatei (JPEG)
- T = Indexbild (Thumbnail) bearbeitet (JPEG)
Davor steht immer ein Unterstrich.
BEISPIEL: Die Rohdatei der ersten Aufnahme der Rectoseite der Rolle mit der Signatur Or.8210/S.395 aus der British Library wurde deshalb bezeichnet als: BLX1_OR8210S395R1_1_R.tif
Hier folgt auf die DVD-/Ordner-Nummer die Bibliothekssignatur der Handschrift (Or.8210/S.395) und der Abschnitt (R1 bezeichnet den ersten Text auf der Rectoseite der Rolle). Diese Angaben werden in der Regel ohne Trennungen wie Bindestriche oder Schrägstriche oder bedeutungslose Zeichen wie Punkte eingegeben. Danach folgt die Nummer der Aufnahme (erste Aufnahme von diesem Text) und dann das Suffix, das den Bilddateitypen kennzeichnet.
- Für Details eines bestimmten Manuskripts oder Texts wird 'D1' statt '1' eingeben.
- Für recto bzw. verso einer ganzen Handschrift wird 'R1' oder 'V1' etc. eingegeben.
- Für ein Kolophon oder eine Inschrift eines bestimmten Textes/einer Malerei wird 'C1', 'C2' etc. eigegeben.
- Für Stücken von der Rückseite einer Handschrift wird 'P1R', 'P1V' etc. verwendet.
- Für zusammengefügte (stiched) Bilder 'ST'.
Für mehr Informationen zu Metadaten siehe die Technische Links-Seite.